Chorthippus albomarginatus

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Hallo,
Am Heustöffeltreffen sahen wir, wie die Art sich im SH ausbreitet. 2009 waren wir am Standort Mönchaltorf (St Kohl, 2007) und kamen mit dem Bauern ins Gespräch. Er ist oekologisch orientiert und pflanzt allerhand seltene, alte Gemüsesorten an, bezog auch Pflanzen aus dem Luzernischen.

Da das Vorkommen dort doch recht isoliert erscheint, fragten wir uns, ob es nicht durch einen Eier-Import mit Kulturpflanzen zu Stande kam. Auch im ZH Unterland scheint es ein seit Jahren lokales Vorkommen zu geben. Im SH arbeiten die Bauern ja beidseits der Grenze. Vielleicht interessanter Stoff für Gespräche mit ihnen.

bruno keist

Re: Chorthippus albomarginatus

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Hallo Bruno

Eigenartig auch der Erstnachweis von Chorthippus albomarginatus für den Kanton Thurgau. 2008 konnte die Art zum ersten Mal im Seebachtal für den Kanton nachgewiesen werden - war das nicht Dominik!
Dieses Vorkommen scheint auch Plötzlich aufgetaucht zu sein. Bei früheren Untersuchungen (1991 bis 1993) wurde die Art nicht gefunden.
Neben der Verfrachtung von Eiern, stellt sich mir auch die Frage, ob man den Ch. albomarginatus-Habitaten vielleicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat und deswegen auch verschiedene Vorkommen übersehen wurden.

Es würde mich verwundern, wenn sich die Art nicht noch an der einen oder anderen Stelle in der „Agrarwüste“ aufschrecken liesse!

LG Florin
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Sicher bestimmte Tiere bitte bei Observation.org melden - danke!

Re: Chorthippus albomarginatus

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Hallo Florin, hallo Bruno

die Hypothese der Eierverschleppung ist plausibel und könnte isolierte Vorkommen im Zürcher Unterland und im Kanton Thurgau tatsächlich erklären. Bei unseren Neufunden im Kanton Schaffhausen glaube ich allerdings eher nicht daran. Wir haben die Art doch an verschiedenen Stellen gefunden und Ch. albomarginatus ist im angrenzenden Landkreis Konstanz weit verbreitet (siehe Verbreitungskarte in Detzel). Wie mir Ueli Pfändler noch mitteilte, hat er die Art im Herblingertal bei Schaffhausen bereits 1998 gefunden (und nicht wie von mir im Referat gesagt erst 2004) und Mike Herrmann aus Konstanz (mdl.) fand die Art im grenznahen Jestetten/D ebenfalls bereits in den Neunzigerjahren. Zudem soll sich die Art in Südwestdeutschland auch ausbreiten.
Wir werden die Art im Kanton Schaffhausen auch dieses Jahr wieder suchen gehen und ich bin sicher, dass wir sie noch in weiteren Fettwiesen finden werden. Wegen ihres leisen Gesangs ist die Art allerdings ziemlich heimlich.

Herzliche Grüsse
Michael Widmer

Re: Chorthippus albomarginatus

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Hallo zusammen

Heute ist mir am Lengwiler Weiher bei Kreuzlingen endlich der Weissrandige Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus) in die Falle gegangen. In der Wiese habe ich schon x-mal nachgesehen und hatte immer das Gefühl, dass es ein exzellentes albomarginatus-Habitat sein sollte.
Weissrandige Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus) Männchen vom Lengwiler Weiher Weissrandige Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus) Männchen vom Lengwiler Weiher
Im angrenzenden Naturschutzgebiet war ich heute kartieren, da ist er nirgends.

Zur Beobachtung auf Observado.org

Grüsse
Florin
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