2012.05.17 - Schweiz, Tessin, Mugena

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Hallo zusammen

Am 17. Mai waren wir (Stefan Schilli und Dominik Hagist) bei kühlen Temperaturen aber bestem Sonnenschein auf unserer ersten gemeinsamen Heuschrecken-Exkursion, oder eigentlich ware es mehr eine Larven-Expedition.

In den Kastanienselven bei Mugena habe ich letztes Jahr bereits Heuschrecken kartiert (zum Bericht), weshalb die Arten einigermassen bekannt sind, was die Bestimmung der Larven wesentlich vereinfacht.
Gleich als Erstes eine winzige Larve von Odontopodisma decipiens.... Gleich als Erstes eine winzige Larve von Odontopodisma decipiens....
.... und auch wenn noch weit und breit kein Sattel erkennbar ist, ist die Sattelschrecke (Ephippiger persicarius) unverkennbar. Kaum aus dem Ei gepellt sitzt sie wie eine richtige Sattelschrecke auf dem Adlerfarn - vielleicht nur noch nicht ganz so cool! .... und auch wenn noch weit und breit kein Sattel erkennbar ist, ist die Sattelschrecke (Ephippiger persicarius) unverkennbar. Kaum aus dem Ei gepellt sitzt sie wie eine richtige Sattelschrecke auf dem Adlerfarn - vielleicht nur noch nicht ganz so cool!
Nach den letztjährigen Schwierigkeiten, ist die Atlantische Bergschrecke (Antaxius pedestris) kaum mehr zu verwechseln. Nach den letztjährigen Schwierigkeiten, ist die Atlantische Bergschrecke (Antaxius pedestris) kaum mehr zu verwechseln.
Und noch ein Knirps! Mit ziemlicher Sichherheit eine Südliche Zartschrecke (Leptophyes laticauda). Allerdings kann ich die Südliche-Säbelschrecke (Barbitistes obtusus) nicht ganz ausschliessen. Wobei ich nicht glaube, dass Barbitistes-Larven überhaupt so winzig sein können. Diese hier hat 2-3mm Körperlänge. Und noch ein Knirps! Mit ziemlicher Sichherheit eine Südliche Zartschrecke (Leptophyes laticauda). Allerdings kann ich die Südliche-Säbelschrecke (Barbitistes obtusus) nicht ganz ausschliessen. Wobei ich nicht glaube, dass Barbitistes-Larven überhaupt so winzig sein können. Diese hier hat 2-3mm Körperlänge.
An diesen Ort wollte ich vor allem, weil hier alle unserer Strauchschrecken zu finden sind und ich bisher noch keine Larven der Insubrischen Strauchschrecken (Pholidoptera littoralis insubrica) vor der Linse hatte. Natürlich war von der Gesuchten in der ersten Tageshälfte weit und breit keine Spur zu sehen, dafür waren die restlichen Pholidopteras nicht zu übersehen:
Pholidoptera aptera ist auch wegen ihrer Grösse kaum zu verwechseln Pholidoptera aptera ist auch wegen ihrer Grösse kaum zu verwechseln
Die Südliche Strauchschrecke (Pholidoptera fallax) ist kleiner und zierlicher, vor allem aber an der Lage und Ausdehnung der hellen Halsschildzeichnung klar von der Alpen-Strauchschrecke (Pholidoptera aptera) zu unterscheiden. Die Südliche Strauchschrecke (Pholidoptera fallax) ist kleiner und zierlicher, vor allem aber an der Lage und Ausdehnung der hellen Halsschildzeichnung klar von der Alpen-Strauchschrecke (Pholidoptera aptera) zu unterscheiden.
Dann endlich die Insubrische Strauchschrecke (Pholidoptera littoralis insubrica). Die Larven sind in der Grösse mit der Alpen-Strauchschrecke vergleichbar. Aber auch sont kaum zu verwechseln - zumindest im aktuellen Larvenstadium. Dann endlich die Insubrische Strauchschrecke (Pholidoptera littoralis insubrica). Die Larven sind in der Grösse mit der Alpen-Strauchschrecke vergleichbar. Aber auch sont kaum zu verwechseln - zumindest im aktuellen Larvenstadium.
Aber noch nicht genug, die Bachufer-Beissschrecke (Metrioptera fedtschenkoi minor) war mir als Larve bisher ebenfalls unbekannt. Doch es bestätigt sich die Vermutung; eine weitere Art, die wohl kaum von Platycleis zu unterscheiden ist.
Larve der Bachufer-Beissschrecke (Metrioptera fedtschenkoi minor). Das es keine Platycleis ist, kann ich nur aufgrund des Lebensraums sagen. Sie machte an dieser Stelle ihrem Namen alle Eher und sass in einem eher fetten und feuchten Wiesenabschnitt direkt neben einem kleinen Bach.<br />Nachtrag vom 20.08.2012: Es handelt sich mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit auch bei dieser Larve um eine Platycleis albopunctata grisea (siehe im Beitrag weiter unten). Larve der Bachufer-Beissschrecke (Metrioptera fedtschenkoi minor). Das es keine Platycleis ist, kann ich nur aufgrund des Lebensraums sagen. Sie machte an dieser Stelle ihrem Namen alle Eher und sass in einem eher fetten und feuchten Wiesenabschnitt direkt neben einem kleinen Bach.
Nachtrag vom 20.08.2012: Es handelt sich mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit auch bei dieser Larve um eine Platycleis albopunctata grisea (siehe im Beitrag weiter unten).
Und um die Verwirrung zu vervollständigen hier noch eine Larve von Platycleis albopunctata grisea Und um die Verwirrung zu vervollständigen hier noch eine Larve von Platycleis albopunctata grisea
Bei so vielen neuen Larven ging das Gewöhnliche fast vergessen!
Auch hier war der Buntbäuchige Grashüpfer (Omocestus rufipes) am singen. Auch einige adulte Braune Strandschrecken (Aiolopus strepens) waren munter am herum düsen.
Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima) bei der Häutung Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima) bei der Häutung
Grüsse
Florin
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Sicher bestimmte Tiere bitte bei Observation.org melden - danke!

Re: 2012.05.17 - Schweiz, Tessin, Mugena

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Hoi zusammen

Da Florin heuschreckenmässig schon alles abgedeckt hat, was es zu sehen gab und ich zudem den Larven ausser dem "Jöö"-Effekt noch nicht ausserordentlich angetan bin, möchte ich an dieser Stelle ein paar andere Impressionen zum Besten geben....
Prägend für den Lebensraum im unteren Teil sind die lockeren Kastanienselven mit z.T. sehr alten Bäumen. Höher gelegen ist das Gelände dann offener, jedoch nimmt dort der Adlerfarn überhand Prägend für den Lebensraum im unteren Teil sind die lockeren Kastanienselven mit z.T. sehr alten Bäumen. Höher gelegen ist das Gelände dann offener, jedoch nimmt dort der Adlerfarn überhand
Die Schmalblättrige Narzisse (Narcissus radiiflorus) kommt hier lelativ häufig vor. Die Schmalblättrige Narzisse (Narcissus radiiflorus) kommt hier lelativ häufig vor.
Am Morgen beim Sonnenbaden erwischt... eine Westliche Samaragdeidechse (Lacerta bilineata) Am Morgen beim Sonnenbaden erwischt... eine Westliche Samaragdeidechse (Lacerta bilineata)
Und nun noch ein paar Tagfalter. Es war noch nicht der Teufel los und vom Lebensraum her vielleicht auch nicht der absolute Hotspot, trotzdem konnten wir einige schöne Beobachtungen machen...
Brauner Feuerfalter (Lycaena tityrus) Brauner Feuerfalter (Lycaena tityrus)
Brombeerzipfelfalter (Callophrys rubi) Brombeerzipfelfalter (Callophrys rubi)
Der Veilchen-Perlmutterfalter (Boloria euphrosyne) saugt gerne am Günsel Der Veilchen-Perlmutterfalter (Boloria euphrosyne) saugt gerne am Günsel
Der häufigste Falter war der Kleine Südliche Würfelfalter (Pyrgus malvoides) Der häufigste Falter war der Kleine Südliche Würfelfalter (Pyrgus malvoides)
Man sieht sie kaum vor lauter Equipment, aber links verbirgt sich Dominik, rechts Florin... Man sieht sie kaum vor lauter Equipment, aber links verbirgt sich Dominik, rechts Florin...
So das wars, auf jeden Fall ein schönes Flecklein

Gruss
Stefan

Re: 2012.05.17 - Schweiz, Tessin, Mugena

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Hallo allerseits

Zum Larvenspektakel im Beitrag oben aus Mugena (Tessin) muss ich noch eine kleine Ergänzung und Korrektur anbringen. Da die potenziellen Bachufer-Beissschrecken (Metrioptera fedtschenkoi minor)-Larven von einer Platycleis albopunctata grisea nicht zu unterscheiden waren, habe ich dazumal eine winzige Larve mitgenommen und abgewartet.
Inzwischen ist sie natürlich ausgewachsen. Bis zum letzten Larvenstadium konnte ich keinen Unterschied zu einer Platycleis erkennen - und siehe da es wurde tatsächlich eine Graue Beissschrecke (Platycleis albopunctata grisea).

Was mich an dem Ganzen besonders erstaunt: Die Larve von Platycleis albopunctata grisea befand sich in einer fetten, feuchten Wiese, in der sich im Jahr zuvor ausgewachsene Metrioptera fetschenkoi minor tummelten. Platycleis albopunctata grisea befanden sich ein ganzes Stück weiter den Hang hinauf am Rande einer kleine Kiesgrube.

Da hilft nur ein weiterer Versuch im nächsten Jahr!

LG
Florin
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