Hallo,
gestern am 26. Juli 2021 kam beim Zurückschneiden eines Kirschlorbeer-Strauches in D-54486 Mülheim an der Mosel in unserem Vorgarten zu meiner großen Überaschung eine Gottesanbeterin zum Vorschein. Das Tier war nur etwa 25-30 mm groß und flugunfähig, aber sehr schnell auf den Beinen unterwegs. Da die Flügelanlagen nur geringe Größe besitzen vermute ich, dass es sich um eine Nymphe handelt. Im Bellmann Insektenführer ist zu lesen, dass angeblich die weiblichen Tiere nicht flugfähig sind. Wie kann sich die Art denn dann ausbreiten? Kann anhand der Aufnahmen das Geschlecht zugeordnet werden und woran ist dies zu erkennen? Erfolgte die Eiablage und Überwinterung bereits hier in unserem Vorgarten, oder gibt es andere Erklärungen, wie das Tier hierher gelangte. In einigen 100 Metern Entfernung gibt es sonnige Weinbergssteillagen mit Brachflächen. Dort hätte ich die Gottesanbeterin eher vermutet. Nach dem Zurückschneiden habe ich sie wieder in den Kirschhlorbeer gesetzt und bin gespannt, ob ich sie im Jahresverlauf hier nochmals entdecke.

Viele Grüße
Karin-Simone

Hallo Karin-Simone,

nun das Geschlecht lässt sich m. W. anhand der Fühlerglieder bzw. -länge feststellen, aber da muss ich auch erst nachlesen bzw. inwieweit das auch bei Nymphen feststellbar oder am Foto erkennbar ist. Den "bunten" Beinen nach würde ich fast auf ein ♂ schließen, da diese oft diese Farbelemente aufweisen. Zur Verbreitung: da kommen sicher die Eikokons in Frage, welche an allen möglichen, auch mobilen Gegenständen angebracht sind. Ich kenne das aus div. Gärtnereien, wo ich immer solche Kokons auf den Transportkisten finde, die landesweit und auch ins Ausland transportiert und verschickt werden, also im wahrsten Sinn des Wortes: grenzenlose Möglichkeiten der Verbreitung!

LG

Werner