Nachweismethoden Ameisengrille

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Hallo!
Für BaWü gibt es von der Gewöhnlichen Ameisengrille nur ausgesprochen wenige Nachweise aus sehr wenigen Regionen. Ich würde die Art in diesem Jahr gerne gezielt suchen.
Was ist denn für die Ameisengrille die beste Nachweismethode bzw. die beste Jahreszeit?

Herzlichen Dank und viele Grüße,
Jochen

Re: Nachweismethoden Ameisengrille

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Hallo Jochen

Im Moment ist sicher die beste Jahreszeit für den Nachweis, da sie die wärmende Sonne bzw. Oberfläche suchen. Auf Observation.org gehen aktuell zahlreiche Meldungen aus Deutschland ein. Hier auch eine Übersicht der Phänologie.

Mir sind nur die Suche durch Umdrehen von Steinen. Lohnt sich besonders am Abend, wenn diese von der Sonne aufgewärmt wurden und als Wärmespeicher funktionieren. Eine weitere Möglichkeit, allerdings sehr invasiv, ist das Aufhacken von Totholz, das von Ameisen besiedelt ist.

LG
Florin
Orthoptera-App! Die Heuschrecken-Bestimmungs-App für iOS und Android.
Sicher bestimmte Tiere bitte bei Observation.org melden - danke!

Re: Nachweismethoden Ameisengrille

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Herzlichen Dank, Florin!
Na, dann kann's ja gleich losgehen!
"Umdrehen von Steinen" - da wird's im Rheintal schonmal technisch, davon gibt's hier nicht viele in der Landschaft. Wollen wir mal hoffen, dass liegendes Totholz ähnlich funktioniert.
Auf das Aufhacken von Totholz werde ich sicher verzichten. Ich komme aus der Vogelbeobachtung und entschuldige mich schon immer mehrfach, wenn ich eine kleine Tetrix fangen muss. :lol:
Ich bin eben angesichts der durchaus regelmäßigen Sichtungen in anderen Teilen Deutschlands überrascht, warum es kaum Nachweise aus BaWü gibt, nur ganz im Osten in einem kleinen Gebiet und eben bei Bruchsal (da sind auch Beobachtungen von Christian und dir auf observation.org, und "mein" Arbeitsgebiet ist nur wenige Kilometer entfernt). Vielleicht geht ja wirklich 'was.

Nochmal dankeschön und herzliche Grüße,
Jochen

Re: Nachweismethoden Ameisengrille

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Hallo Jochen

Erstaunlich ist auch, dass die Art bei uns in der Schweiz gar nicht nachgewiesen ist!

Ja, Totholz funktioniert teilweise auch, z.B. auch unter der Borke. Aber eben, hier muss immer was zerstört werden ;) Auch bei den Steinen sind nicht alle gleich geeignet. Am besten sind flache Steine, die nicht zu klein sind, vielleicht 20-30 cm Durchmesser, und nicht häufig bewegt werden d.h. relativ gut mit dem Boden "verbunden" sind.

Das wichtigste, es braucht unglaublich viel Geduld. Häufig kann man tagelang Steine drehen, um dann ein kleine Grille davon springen zu sehen. Häufig hat man nach dem Umdrehen nur ein paar Sekunden, bevor die Grille nervös wird und springt. All zu hektisch reagieren, ist auch problematisch, man will das winzige Tierchen ja nicht zerquetschen.

Wünsche dir bei der "Jagd" viel Erfolg!
LG
Florin
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Re: Nachweismethoden Ameisengrille

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Hallo nochmal!
Gut zu wissen. Vielleicht ist ja genau der Mangel an geeigneten "Nachweis-Strukturen" einer der Grüne, warum es so wenige Nachweise aus der Rheinebene gibt? Und mir war gar nicht klar, dass es noch gar keine Nachweise aus der Schweiz gibt, die ja nun wirklich ziemlich gut abgedeckt ist mit aktiven Beobachtern.
Spannende Art, spannende Sache.
Ich werde also mein "Jagdverhalten" nach Heuschrecken anpassen und erweitern - Umdrehen von Steinen/Totholz. Und viel Geduld mitbringen...

Danke nochmals!
Jochen

Re: Nachweismethoden Ameisengrille

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Hallo ihr beide!

Bzgl. der "Jagdsaison" kann ich mich erinnern, in einem Artikel oder einer Arbeit gelesen zu haben, dass Ende August/Anfang September auch noch mal gute Chancen bestehen. War eigentlich letztes Jahr mein Plan...

Was die Steine angeht, Jochen: Ich hoffe auf den 1001. Stein :-D Theoretisch dürfte ich in meinem Gebiet M. acervorum antreffen.
Praktisch ... uff.

Beste Grüße
Angela

Re: Nachweismethoden Ameisengrille

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Hallo Angela!
Wenn ich mir das mit den Wahrscheinlichkeiten so ansehe von euch, werde ich wohl prinzipiell zwischen März und Oktober alles umdrehen, was flach auf dem Boden liegt. 😁
Ich überlege schon dauernd, wo in meiner Gegend überhaupt Steine zu finden sind. Hier ist alles entweder Acker oder Sand. Oder ich investiere in die Zukunft, kaufe 50 Steinplatten im Baumarkt und verteile die in der Landschaft. 😅
Ich lasse euch auf jeden Fall wissen, wie es läuft.
Ganz herzlichen Dank und mit vielen Grüßen,
Jochen