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Hallo zusammen,

diesen beinamputierten Grashüpfer fotografierte ich gestern im Südschwarzwald (Gemarkung Münstertal) auf einer eher feuchten Brachwiese neben einem künstlich angelegten Weiher in einer Höhe von ca. 900 m. Ich sitze nun schon eine geraume Zeit über den Bildern, kann das Tier aber nicht zuordnen. Zu allen Arten finde ich Ausschlusskriterien, vermutlich weil ich gewisse Merkmale immer noch nicht richtig deuten kann (ist das Medialfeld nun erweitert oder nicht? sind die Zacken nun Zähnchen an den Legeröhrenkappen oder nicht?). Ihr müsst da vermutlich nur einmal kurz hinsehen...

LG aus Staufen,
Siggi

Hallo Siegfried,

das ist ein Weibchen von Omocestus viridulus. Stenobothrus hätte ein regelmäßig quergeadertes, erweitertes Medialfeld. Das hier sieht zwar möglicherweise auch schon für den ungeübten Blick erweitert aus, ist es aber nicht. Bei S. lineatus ist es noch breiter - und eben quergeadert. Da sieht man die Adern wirklich wie bei einem Lattenzaun die Streben;) schön gleichmäßig. Hier verlaufen sie eher kleinquadratisch, nicht in ganzen, geraden Adern. S. lineatus hat auch typischerweise ein sehr markantes Stigma (nicht immer). Die Legeröhrenklappen sind hier schon recht groß/lang, was typisch für O. viridulus ist. Sie sind ungezähnt (gut an den oberen zu sehen). Da ist kein Zähnchen zu sehen.

VG Angela

Hallo Angela,

hab vielen Dank für deine Bestimmung und die ausführliche und gute Erklärung. Omocestus viridulus war anfangs tatsächlich meine erste Wahl. Allerdings hatte ich diese Idee wieder verworfen, weil ich die beiden "Spitzen" (siehe BIld, rote Pfeile) für die Zähnchen der Legeröhrenklappe gehalten hatte. Und die Weibchen von Omocestus viridulus haben diese ja nicht. Ich sollte mir beim Bestimmen einfach mehr Zeit lassen und etwas genauer hinsehen... Aber nun habe ich immerhin wieder etwas dazugelernt.

LG aus Staufen,
Siggi