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Hallo zusammen

Ich war studienhalber für vier Wochen in St. Petersburg und u. a. auch gespannt, was für Heuschrecken ich dort finden würde. In der Stadt selber fand ich zu meiner Überraschung Heimchen. Am Südufer des Ladogasees wurde ich mit immerhin sechs Arten belohnt:

1. Decticus verrucivorus - Warzenbeisser
2. Metrioptera roeselii - Roesels Beissschrecke
3. Chrysochraon dispar - Grosse Goldschrecke
4. Chorthippus apricarius - Feld-Grashüpfer
5. Chorthippus biguttulus - Nachtigall-Grashüpfer
6. Chorthippus montanus - Sumpfgrashüpfer

7. Acheta domesticus - Heimchen (nur in St. Petersburg)
Ich bin mir nicht sicher, ob die Allerweltsarten wie Roesels oder Nachtigall-Grashüpfer dort wirklich vorkommen oder ob sie von ähnlichen (Unter-)Arten ersetzt werden...

Liebe Grüsse

Eric

Hallo Eric

Danke für den schönen Bericht aus St. Petersburg - leider haben die mich dort nie rein gelassen . Aber dazumal habe ich eh noch nicht wirklich nach Schrecken geschaut.

In der Fauna U.S.S.R sind andere Unterarten nur für viel weiter östlich angegeben. Hast du noch andere Bilder vom Warzenbeisser. Auf dem Foto wirkt es, als hätte der recht lange Flügel. Aus Lettland habe ich ein Männchen in der Sammlung, das hat unverschämt lange Flügel. Auch in Südosteuropa scheinen die Warzenbeisser deutlich längere Flügel zu haben, als jene bei uns.

Die Heimchen würden mich sehr interessieren. Hast du von denen noch mehr gute Bilder gemacht? Für das Heuschrecken-App sind wir bei dieser Art nur mässig bestückt. Mich würden Bilder von adulten Männchen und Weibchen interessieren und auch Fotos vom "Lebensraum".

LG
Florin

Hallo Florin

Hier noch einige zusätzliche Fotos:
Die Fotos der Heimchen sind leider nicht besser, ich hatte nur meine kleine Kamera dabei...

Liebe Grüsse

Eric

Hoi Eric

Danke dir für die zusätzlichen Bilder. Schade, die Heimchen sind tatsächlich etwas stark verpixelt, um sie für das App zu verwenden. Auf das Lebensraumfoto komme ich aber gerne zurück. Wenn es dir recht ist, würde ich es gerne ins Heuschrecken-App aufnehmen. Die Fotos werden auf jeden Fall immer mit dem Namen des Fotografen gekennzeichnet. Falls du es zur Verfügung stellen würdest, bin ich froh, wenn du mir das Foto als PN schicken kannst. Am besten nicht extra verkleinert oder komprimiert.

Dieser grüne Warzenbeisser hat hingegen wieder mehr oder weniger "normal" lange Flügel.


Danke und Gruss
Florin

Lieber Florin,

die Flügellänge beim Decticus hast Du gut erkannt als variables Merkmal. Ich hatte selber dieses a-ha Erlebnis als ich 1991 in Ungarn unterwegs war. Die Decticus verrucivorus -Flügellänge war dort viel länger als bei den von mir im Vorjahr im Schwarzwald beobachteten Tieren. Das Phänomen ist aber nicht unentdeckt geblieben, östliche Populationen haben viel länger Flügel, wie schon Götz 1970 beschrieb und Samways & Harz bestätigten.
Vermutlich sind einerseits die Umweltbedingungen im Osten generell besser, zweitens könnten die nach Westen gewanderten Populationen auch genetisch verarmt sein. Beide Ursachen könnten die graduelle Verkürzung der Flügel in westlichen und südeuropäischen Populationen erklären.
Viele Grüße
Arne