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Hallo zusammen!

Folgend vier Bilder von vier verschiedenen Heuschrecken, die ich nicht eindeutig bestimmen konnte. Kann jemand helfen?

Vielen Dank und herzliche Grüsse!
Jakob

Hallo Jakob!

Bin zwar kein Kenner der Schweizer Orthopterenfauna und deren genauer Verbreitung, hier nur ein paar Einschätzungen meinerseits:

Bild 1 sieht für mich wie ein Weibchen von Gomphocerus sibiricus aus, die Fühler lassen eigentlich nur einen Vertreter der Keulenschrecken zu!
Bild 2 erinnert mich stark an Omocestus haemorrhoidalis, man sieht aber entscheidende Details am Präcostalrand nicht wirklich, vielleicht sehen andere noch besser...!
Bei Bild 3 fehlen noch mehr die entscheidenden Partien (zu dunkel und tlw. verdeckt!)
Bild 4 sind für mich Männchen von Chorthippus biguttulus!

Man möge mich korrigieren!

LG aus Österreich,

Werner

Hallo Jakob, servus Werner

Bild 1: Wie bereits Werner angemerkt hat, würde ich da auch bei den Keulenschrecken suchen. Von der Höhenlage her glaube ich aber eher, dass es sich um die Rote Keulenschrecke (Gomphocerippus rufus) handelt, oder hast du die über 1000m fotogfrafiert?

Bild 2: Optisch wäre Omocestus haemorrhoidalis vorstellbar. Der kann kann aber von der Verbreitung her praktisch ausgeschlossen werden und bei starker Vergrösserung lässt sich ein feines Praecostalfeld erahnen. Ich würde hier ebenfalls auf Chorthippus biguttulus tippen. Aber sicher bin ich mir auch nicht!

Bild 3: Chorthippus mollis würde ich von der Verbreitung her ausschliessen. Einige Merkmale sind im Schatten nicht recht erkennbar. Ich meine es könnte ein Omocestus viridulus sein!

Bild 4: Chorthippus biguttulus

LG Florin

Hallo Florin, servus Werner!

Ja, die Heuschrecke auf Bild 1 fotografierte ich über 1000m. Was ich zu diesem Foto vielleicht noch sagen muss, ist, dass die weissliche Partie auf dem rechten Fühler durch das nur diesen diesen Teil beleuchtende Licht bedingt ist. Aber wieso ist es kein O. rufipes?

Vielen Dank übrigens für eure Meinungen!

Herzliche Grüsse,

Jakob

Hallo Jakob!

Für mich ist das ebenfalls eine Rote Keulenschrecke aber ein sehr dunkles Individuum, diese Art ist sehr variabel in der Färbung.
Was nicht für O. rufipes passt, sind:
- leicht verdickten Fühlerspitzen
- keine weisse spitzen an den Tastern
Ich bin mir nicht sicher ob es ein Männchen oder Weibchen ist!? Mindestens ein Männchen müsste am Hinterleib intensver rot sein.

schöne Grüsse nach Gais,
Dominik

Hallo nochmals

Bei den Grashüpfer 2-4 würde ich überall auf biguttulus tippen.
Auf Bild 2 ein Weibchen, diese sind häufig so kontrastreich gefärbt, allerdings optisch kaum oder gar nicht von anderen Chorthippus-Arten zu unterscheiden.
Bild 3 sieht mir auch nach biguttulus-Typ aus, (allgemeiener Eindruck von Gestalt und Färbung). Ein Präcostalfeld ist auch zu sehen.
Beim Bild 4 ist der recht breite und gebuchtete Flügel gut zu sehen, was für biguttulus spricht. Der brunneus zeigt diese Ausbuchtung weniger, dadurch wirkt ganze Flügel schmäler und länger.

liebe Grüsse
Dominik

Hallo nochmals!

Irgendwie tendiere ich trotzdem beim 1. Bild zu sibiricus, nach Jakobs Angabe (über 1000 Meter) noch bekräftigt ! Das Pronotum wirkt irgendwie sehr wulstig, findet ihr nicht, und es sind so gar keine weißen Fühlerspitzen sichtbar! Die relativ kurzen Flügel - laut Bestimmungsschlüssel auch ein Kriterium - sind meiner Erfahrung nach nicht unbedingt ein Ausschlussgrund, kämen aber als drittes Argument noch hinzu!

@Dominik: es sollte schon ein Weibchen sein!

LG

Werner

Hallo Werner

Wie immer kritisch und das ist auch gut so, denn eigentlich hast du nicht unrecht. Ich bin erst davon ausgegangen, dass das Tier in Gais im Tal unten aufgenommen wurde und habe dem nicht weiter Beachtung geschenkt. Wenn man aber im Verbreitungsatlas nachguckt und die Höhen der umliegenden Hügel/Berge berücksichtig, dann kann Gomphocerus sibiricus mehr oder weniger ausgeschlossen werden.

Auf die weissen Fühlerspitzen würde ich bei einem so dunklen Tier nicht zu viel geben. Was mir bei den Merkmalen deutlich erscheint, ist die Naht (Sulcus) auf dem Halsschild, die recht genau in der Mitte liegt. Bei der Sibirischen Keulenschrecke wäre diese Naht im hinteren Drittel angesiedelt.

Bei Bild 3 ist effektiv Praecostalfeld fein erkennbar. Würde daher Chorthippus biguttulus auch bevorzugen!

Grüsse Florin