Hallo!
Ich plane/hoffe, das Wochenende 10./11.08. ins Tessin zu fahren, um u.a. am Monte Generoso Heuschrecken zu beobachten. Dazu zwei Fragen. Auf observation org fällt auf, dass es keine Eintragungen auf der großen Südflanke gibt. Alle Beobachtungen sind entlang der Wege entlang des Kamms von der Gipfelstation zur Station Bella Vista. Woran liegt das? Gibt es dort einfach keine weiteren Arten zu entdecken und die Pfade "lohnen" sich nicht?
Weiterhin würde ich an diesem Wochenende sehr gerne Arcyptera fusca sehen. Das scheint im Tessin gar nicht so einfach zu sein. Vom Monte Generoso selbst gibt es auf observation org leider keine Nachweise, nur von einem östlich benachbarten Bergrücken keine 2 km entfernt. Gäbe es eventuell Chancen, die Art auch am Monte Generoso zu finden, vielleicht auf den Wiesenflächen zwischen dem Gipfel und der Ortschaft Scudellate?
Herzlichen Dank und viele Grüße!
Jochen
Re: Fragen zu Monte Generoso
2Hallo Jochen
Auch ich machte meine Heuschreckenbeobachtungen am Monte Generoso hauptsächlich auf dem Weg von Bellavista zum Gipfel (Vetta). Einmal wanderte ich vom Gipfel nach Scudellate und fand auf der Alpe di Sella interessante Arten (Wanstschrecke, Küsten-Strauchschrecke).
Der Monte Generoso ist ein Gebiet, das sehr häufig besucht wird, insbesondere in den Ferien und am Wochenende. Ich möchte dir deshalb ein anderes Gebiet schmackhaft machen, das nicht so oft besucht wird und wo die typischen Arten des Tessins auch auftreten: der Monte Bar. Dort habe ich auch Arcyptera fusca beobachtet. Ausgangsort der Monte Bar-Exkursion war Corticiasca. Falls du dich über die beobachteten Arten im Gebiet informieren möchtest, empfehle ich dir folgende Webseite: https://lepus.infofauna.ch/carto/index.php
Mit herzlichen Grüssen
Dieter
Auch ich machte meine Heuschreckenbeobachtungen am Monte Generoso hauptsächlich auf dem Weg von Bellavista zum Gipfel (Vetta). Einmal wanderte ich vom Gipfel nach Scudellate und fand auf der Alpe di Sella interessante Arten (Wanstschrecke, Küsten-Strauchschrecke).
Der Monte Generoso ist ein Gebiet, das sehr häufig besucht wird, insbesondere in den Ferien und am Wochenende. Ich möchte dir deshalb ein anderes Gebiet schmackhaft machen, das nicht so oft besucht wird und wo die typischen Arten des Tessins auch auftreten: der Monte Bar. Dort habe ich auch Arcyptera fusca beobachtet. Ausgangsort der Monte Bar-Exkursion war Corticiasca. Falls du dich über die beobachteten Arten im Gebiet informieren möchtest, empfehle ich dir folgende Webseite: https://lepus.infofauna.ch/carto/index.php
Mit herzlichen Grüssen
Dieter
Re: Fragen zu Monte Generoso
3Hallo Dieter!
Oh, Monte Bar hört sich gut an und sieht super schön aus (habe mal eben bei GoogleEarth geschnuppert). Das werde ich auf jeden Fall genauer "prüfen". Der Monte Generoso hat sehr steile Hänge, Monte Bar ist da offenbar wesentlich weiter und großflächiger. Ich werde mal recherchieren, ob es meine "Wunscharten" dort ebenso gibt. Und die Große Höckerschrecke ist natürlich ein echtes Plus!
Herzliche Grüße,
Jochen
Oh, Monte Bar hört sich gut an und sieht super schön aus (habe mal eben bei GoogleEarth geschnuppert). Das werde ich auf jeden Fall genauer "prüfen". Der Monte Generoso hat sehr steile Hänge, Monte Bar ist da offenbar wesentlich weiter und großflächiger. Ich werde mal recherchieren, ob es meine "Wunscharten" dort ebenso gibt. Und die Große Höckerschrecke ist natürlich ein echtes Plus!
Herzliche Grüße,
Jochen
Re: Fragen zu Monte Generoso
4Hallo!
Nach meinem Wochenende in der Schweiz bin ich nun wieder zurück und wollte kurz ein wenig berichten.
Lieber Dieter, so verlockend es für mich ist, abseits der "ausgetrampelten Pfade" nach Heuschrecken zu suchen, war es dann doch der Monte Generoso am 10.08., ganz einfach weil es mein erster Besuch im Tessin war und es für den Mt. Generoso bessere Informationen gab. Aber beim nächsten Mal ... es sind noch reichlich attraktive Arten "übrig".
Ich fand den Fahrplan der Bahn zeitlich recht limitierend und bin daher mit dem Auto morgens hoch zum Punkt Bellavista gefahren (uff! ), um 08:15 Uhr war ich dort. Hätte gerne eine knappe Stunden früher sein können. Auf dem Kamm östlich der Bergstation war ich gegen 15:30 Uhr, zurück am Auto gegen 17:15 Uhr. Somit hatte ich etwa 9 Stunden Zeit für Beobachtungen. Auf dem Weg zurück war ich ab etwa 16:30 Uhr wahrscheinlich der letzte Touri am Berg.
Ergebnisse: meine Daten habe ich gestern Abend auf observation.org eingetragen. Insgesamt konnte ich ungefähr 20 Arten beobachten. Bei ein paar Individuen bin ich noch am Fotos begutachten, die werden sicher zeitnah im Forum landen.
Überrascht hat mich, wie häufig ich Antaxius pedestris finden konnte, das war mit 50+ Individuen die häufigste Ensifera-Art. Sehr schön waren auch insg. mind. 16 Leptophyes laticauda. Absolut atemberaubend (zumindest für mich, vielleicht ist das nicht ungewöhnlich?) war aber die relative Häufigkeit von Ephippiger terrestris. Insgesamt 21 Individuen konnte ich problemlos finden. Wirklich beeindruckend war die Häufigkeit der Art auf dem obersten Abschnitt des Pfades auf dem Weg zurück zum Auto ab grob 16:00 Uhr, zwischen der Bergstation und dem Waldrand: vielleicht weil es ruhiger war und die Tiere noch die letzten Sonnenstrahlen nutzen wollten, saß auf praktisch jeder größeren Hochstaudengruppe ein Tier, manchmal mehrere. Ich konnte nicht dauernd anhalten, aus Zeitgründen, aber hätte ich gründlich gesucht, wäre ich bestimmt auf ein Tier alle paar Meter gekommen.
Natürlich habe ich ein paar Arten verpasst. Man soll ja auch immer etwas übrig lassen als Grund, nochmal zu kommen...
Trotz der häufigkeit von E. terrestris konnte ich leider keine E. persicarius finden. Das war schon schade.
Antaxius difformis habe ich leider auch nicht gefunden, weder an den Felsen an der Bahnquerung des Pfades, noch in den Felsfluren auf italienischer Seite des Kamms östlich der Bergstation. Ich hätte vermutlich insbesondere am letzteren Ort mehr Zeit investieren sollen, aber trotz 9 Stunden war ich da langsam doch etwas "in Eile".
Überrascht hat mich, dass ich auch Barbitistes obtusus verpasst habe, obwohl gerade im unteren Teil des Pfades viele Ensifera die Morgensonne nutzten und gut zu sehen waren.
Sehr schade war auch das Fehlen (bzw. übersehen) von Odontopodisma decipiens, zumal Nadigella formosanta mit gut 17 Tieren recht regelmäßig zu finden war.
Insgesamt ein WIRKLICH beeindruckender Tag, alleine schon aufgrund der Regelmäßigkeit der Ensifera-Funde entlang des Pfades - letztlich blieb man alle 10 bis 20 m stehen. Ich hätte gerne noch 2 bis 3 weitere Stunden Zeit gehabt.
Am 11.08. war ich dann übrigens auf dem Muottas Muragl, und falls sich das jemand gerade so spontan fragt, Aeropedellus variegatus geht es soweit ganz gut dort.
Herzliche Grüße,
Jochen
Nach meinem Wochenende in der Schweiz bin ich nun wieder zurück und wollte kurz ein wenig berichten.
Lieber Dieter, so verlockend es für mich ist, abseits der "ausgetrampelten Pfade" nach Heuschrecken zu suchen, war es dann doch der Monte Generoso am 10.08., ganz einfach weil es mein erster Besuch im Tessin war und es für den Mt. Generoso bessere Informationen gab. Aber beim nächsten Mal ... es sind noch reichlich attraktive Arten "übrig".
Ich fand den Fahrplan der Bahn zeitlich recht limitierend und bin daher mit dem Auto morgens hoch zum Punkt Bellavista gefahren (uff! ), um 08:15 Uhr war ich dort. Hätte gerne eine knappe Stunden früher sein können. Auf dem Kamm östlich der Bergstation war ich gegen 15:30 Uhr, zurück am Auto gegen 17:15 Uhr. Somit hatte ich etwa 9 Stunden Zeit für Beobachtungen. Auf dem Weg zurück war ich ab etwa 16:30 Uhr wahrscheinlich der letzte Touri am Berg.
Ergebnisse: meine Daten habe ich gestern Abend auf observation.org eingetragen. Insgesamt konnte ich ungefähr 20 Arten beobachten. Bei ein paar Individuen bin ich noch am Fotos begutachten, die werden sicher zeitnah im Forum landen.
Überrascht hat mich, wie häufig ich Antaxius pedestris finden konnte, das war mit 50+ Individuen die häufigste Ensifera-Art. Sehr schön waren auch insg. mind. 16 Leptophyes laticauda. Absolut atemberaubend (zumindest für mich, vielleicht ist das nicht ungewöhnlich?) war aber die relative Häufigkeit von Ephippiger terrestris. Insgesamt 21 Individuen konnte ich problemlos finden. Wirklich beeindruckend war die Häufigkeit der Art auf dem obersten Abschnitt des Pfades auf dem Weg zurück zum Auto ab grob 16:00 Uhr, zwischen der Bergstation und dem Waldrand: vielleicht weil es ruhiger war und die Tiere noch die letzten Sonnenstrahlen nutzen wollten, saß auf praktisch jeder größeren Hochstaudengruppe ein Tier, manchmal mehrere. Ich konnte nicht dauernd anhalten, aus Zeitgründen, aber hätte ich gründlich gesucht, wäre ich bestimmt auf ein Tier alle paar Meter gekommen.
Natürlich habe ich ein paar Arten verpasst. Man soll ja auch immer etwas übrig lassen als Grund, nochmal zu kommen...
Trotz der häufigkeit von E. terrestris konnte ich leider keine E. persicarius finden. Das war schon schade.
Antaxius difformis habe ich leider auch nicht gefunden, weder an den Felsen an der Bahnquerung des Pfades, noch in den Felsfluren auf italienischer Seite des Kamms östlich der Bergstation. Ich hätte vermutlich insbesondere am letzteren Ort mehr Zeit investieren sollen, aber trotz 9 Stunden war ich da langsam doch etwas "in Eile".
Überrascht hat mich, dass ich auch Barbitistes obtusus verpasst habe, obwohl gerade im unteren Teil des Pfades viele Ensifera die Morgensonne nutzten und gut zu sehen waren.
Sehr schade war auch das Fehlen (bzw. übersehen) von Odontopodisma decipiens, zumal Nadigella formosanta mit gut 17 Tieren recht regelmäßig zu finden war.
Insgesamt ein WIRKLICH beeindruckender Tag, alleine schon aufgrund der Regelmäßigkeit der Ensifera-Funde entlang des Pfades - letztlich blieb man alle 10 bis 20 m stehen. Ich hätte gerne noch 2 bis 3 weitere Stunden Zeit gehabt.
Am 11.08. war ich dann übrigens auf dem Muottas Muragl, und falls sich das jemand gerade so spontan fragt, Aeropedellus variegatus geht es soweit ganz gut dort.
Herzliche Grüße,
Jochen
Re: Fragen zu Monte Generoso
5Hallo Jochen
Da hast du ja einen sehr schönen Einblick in die Heuschrecken des Tessin erhalten. Gratulation!!
Für mich ist es auch immer wieder beglückend, in der Südschweiz die Vielfalt und Häufigkeit der Heuschrecken zu beobachten, die sich auf den Blättern sonnen.
Zu deinem Trost kann ich sagen, dass ich bisher am Generoso noch nie Antaxius difformis beobachten konnte - da gibt es bessere Orte......
Herzliche Grüsse
Dieter
Da hast du ja einen sehr schönen Einblick in die Heuschrecken des Tessin erhalten. Gratulation!!
Für mich ist es auch immer wieder beglückend, in der Südschweiz die Vielfalt und Häufigkeit der Heuschrecken zu beobachten, die sich auf den Blättern sonnen.
Zu deinem Trost kann ich sagen, dass ich bisher am Generoso noch nie Antaxius difformis beobachten konnte - da gibt es bessere Orte......
Herzliche Grüsse
Dieter
Re: Fragen zu Monte Generoso
6Hallo Dieter,
ja, das war wirklich ein ausgesprochen eindrucksvoller Tag, der mir lange in Erinnerung bleiben wird. Neben den attraktiven Arten und der Artenvielfalt war es vor allem die Quantität, die Menge an Tieren, die mich wirklich völlig überrascht hat.
Ich habe bei observation.org einmal nur die Beobachtungen aus jeweils den vergangenen 3 bis 4 Jahren angesehen und muss sagen, dass ich glaube ich wirklich viel mitbekommen habe. Einige der von mir verpassten Arten wurden dort schon länger nicht mehr gesehen oder wurden generell nur sehr unregelmäßig nachgewiesen.
Wirklich eine tolle Ecke. Mal sehen, ob ich im kommenden Jahr wieder so einen Kurztrip in die Schweiz mache. Die niedrigeren Lagen im Tessin und der Monte Bar sind da schon echte Magneten, und auch das Puschlav und das Unterengadin wären super interessant (Antaxius difformis, Große Höckerschrecke, ...).
Mal sehen, mal sehen!
Herzliche Grüße,
Jochen
ja, das war wirklich ein ausgesprochen eindrucksvoller Tag, der mir lange in Erinnerung bleiben wird. Neben den attraktiven Arten und der Artenvielfalt war es vor allem die Quantität, die Menge an Tieren, die mich wirklich völlig überrascht hat.
Ich habe bei observation.org einmal nur die Beobachtungen aus jeweils den vergangenen 3 bis 4 Jahren angesehen und muss sagen, dass ich glaube ich wirklich viel mitbekommen habe. Einige der von mir verpassten Arten wurden dort schon länger nicht mehr gesehen oder wurden generell nur sehr unregelmäßig nachgewiesen.
Wirklich eine tolle Ecke. Mal sehen, ob ich im kommenden Jahr wieder so einen Kurztrip in die Schweiz mache. Die niedrigeren Lagen im Tessin und der Monte Bar sind da schon echte Magneten, und auch das Puschlav und das Unterengadin wären super interessant (Antaxius difformis, Große Höckerschrecke, ...).
Mal sehen, mal sehen!
Herzliche Grüße,
Jochen