Opfer von Isodontia mexicana: Meconema meridionale?

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In der Nisthilfe in meinem Garten in Oberhofen am Thunersee sind diesen Sommer 8 Röhren von Isodontia mexicana belegt und auch verschlossen worden. Am 2. und am 10. August konnte ich den Grillenjäger beobachten und fotografieren. Am 10. 8. hat er innerhalb einer Stunde und 15 Minuten 4 Heuschrecken angeschleppt und verstaut. Es schien mir immer die gleiche Art Heuschrecke zu sein. Ein Hansruedi Käppeli (der mit nicht persönlich bekannt ist, aber anscheinend ein Spezialist) hat sie nach Foto als Meconema meridionale bestimmt, was mir wahrscheinlich scheint. Bei den angefügten Fotos handelt es sich um 4 verschiedene Exemplare. Wie manche Isodontia an den 8 Röhren beteiligt ist, weiss ich nicht.
Frage 1: ist die Heuschrecken-Bestimmung richtig?
Frage 2: Wenn ich pro Röhre mehrere Exemplare Heuschrecken rechne, kommt doch eine stattliche Anzahl zusammen. Ist das Neozoon Isodontia mexicana eine Bedrohung für unsere einheimischen Meconema-Populationen? Gibt es dazu schon Untersuchungen?
Vielen Dank für die Hilfe und allfällige Erklärungen. Freundliche Grüsse Maria
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Re: Opfer von Isodontia mexicana: Meconema meridionale?

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Hallo Maria

auf der sehenswerten Webseite von Paul Westrich (https ://www.wildbienen.info/forschung/beobachtung20200817.php) fand ich folgendes Bild (siehe Anhang)

Man sieht in einer Niströhre mindestens 15 ausgewachsene Eichenschrecken als Futter für die Larven. Eichenschrecken sind in der Schweiz die bevorzugten Beutetiere, auf deinen Bildern handelt es sich stets um Meconema meridionale. In der Literatur wird auch von Weinhähnchen als Beutetiere berichtet. Offenbar konzentrieren sich die Grillenjäger auf eine Beuteart.
Aus ökologischer Sicht kann ein Räuber seine Beutetiere nicht ausrotten. Wenn die Beutetiere selten werden, ist auch das Ueberleben des Beutegreifers gefährdet, dies gilt vor allem bei der Konzentration auf eine Beuteart.

MIt herzlichen Grüssen
Dieter
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