Neuer Kosmos Heuschreckenführer

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Liebe Heuschreckenfreunde

Endlich ist es geschaft! Nach endlosen Winternächten am Bildschirm und einem turbulenten Endspurt im Frühling wurde das 430-Seiten-Buch gerade noch rechtzeigig zur Heuschrecken-Saison fertig! :o

Der Kosmos Heuschreckenführer
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Titelseite Titelseite
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Zu Beginn war nur eine Überarbeitung des Heuschreckenführers von Heiko Bellmann aus dem Jahr 2006 geplant. Als wir dann konkret mit den Arbeiten starteten, wurde schnell klar, dass die Inhalte inzwischen so stark in die Jahre gekommen sind, dass es mehr braucht als ein leichte Überarbeitung. Zudem haben wir uns dazu entschieden, den Fokus mehr auf den Südosten Europas zu setzen, da der Südwesten mit Frankreich und dem Buch "Cahier d'identification des Orthoptères de France, Belgique, Luxembourg et Suisse" sehr gut abgedeckt ist und die Heuschreckenfauna auf dem Balkan enorm spannend ist. Daher ist ein praktisch vollständig neues Buch enstanden, das hoffentlich zu Erkundungstouren in neue Gebiete motiviert und das Einordnen und Erkennen der verschiedenen Heuschrecken erleichtert.

Über Rückmeldungen freuen wir uns sehr!
Herzliche Grüsse
Florin
Orthoptera-App! Die Heuschrecken-Bestimmungs-App für iOS und Android.
Sicher bestimmte Tiere bitte bei Observation.org melden - danke!

Re: Neuer Kosmos Heuschreckenführer

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Hallo Florin,

Hier sind ein paar Korrekturen und Ergänzungen von mir zum Neuen Kosmos Heuschreckenführer:

Im Register sind bei den Arten der Gattungen Isophya, Poecilimon, Polysarcus, und Saga (deutsch und lateinisch) die Seitenzahlen falsch angegeben. Die anderen Gattungen hab ich überprüft. Die sollten stimmen.
Phaneroptera falcata wurde auch in GB, Dänemark, Schweden, Finnland, Litauen, Estland und Lettland nachgewiesen. Der nördlichste Fundort liegt in Südfinnland. Mit Ausnahme von Finnland haben sich in allen genannten Ländern wohl feste Populationen ausgebildet. In Dänemark erfolgte 2018 der Erstnachweis für Jütland. (Die Besiedlung Dänemarks erfolgte von Osten aus. Der Erstnachweis für Dänemark war auf Bornholm. Dieses Phänomen wurde auch bei anderen Insektenarten beobachtet).
Bei Ruspolia nitidula liegt die nördliche Verbreitungsgrenze wohl noch in Nordfrankreich. In den Niederlanden gab es bisher nur 4 Einzelnachweise an verschiedenen Orten. In Belgien gibt es seit einigen Jahren immer wieder einzelne Nachweise an wechselnden Orten. Bisher gab es aber noch keinen sicheren Hinweis auf eine feste Population. Letztes Jahr wurden in Antwerpen 2 Männchen an der selben Stellen gefunden. In Deutschland liegt der nördlichste Fundort bei Frankfurt am Main. Aus dem Saarland ist mir, wie im Buch aufgeführt, noch kein Nachweis bekannt. Wenn du mir nähere Infos darüber zukommen lassen kannst, würde ich mich sehr freuen. Die Bindung von R. nitidula an Feuchtgebiete trifft zumindest in Deutschland nicht mehr zu.
Eumodicogryllus bordigalensis wurde letztes Jahr zum ersten Mal in Belgien gefunden. Aktuell breitet sich die Art dort aus. Die Population in den Niederlanden hat nur eine schwache Ausbreitungstendenz, obwohl sie schon seit einigen Jahren besteht.
Bei Oecanthus dulcisonans gibt es eine Gesangsvariante mit unterbrochenem Gesang. Im österreichischen Forum gibt es eine Gesangsaufnahme aus Ägypten von Christoph Bausch. Ich hab dazu einen kleinen Beitrag geschrieben.

https://www.forum-orthoptera.at/t1788f2 ... l#msg13213

Im Untersuchungsgebiet in Süditalien wurde diese Gesangsvariante bei 16% der untersuchten Population gefunden. Auf der CD von Christian Roesti und Bruno Keist ist diese Variante auch zu hören. Dort ist sie noch unter O.pellucens aufgeführt. Ich hab allerdings die beiden Autoren noch nicht darüber informiert.
Bei einigen Arten stimmen die Verbreitungskarten nicht ganz. In Portugal wurde Natula averni bisher nur im südlichen Teil des Landes nachgewiesen. Einige Arten die in Norwegen nur an der Küste vorkommen wurden auf den Karten mit einer größeren Verbreitung in Südnorwegen eingetragen.

Das soll erst mal reichen. Genauere Infos mit Quellenangaben, besonders zu den Arealerweiterern, sende ich dir demnächst per Mail zu.

LG
Richard

Re: Neuer Kosmos Heuschreckenführer

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Hallo Richard

Vielen Dank für deine detaillierte Rückmeldung. Hier ein paar Erklärungen meinerseits
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Ruspolia hat geschrieben: 29. Juli 2019 02:10 Im Register sind bei den Arten der Gattungen Isophya, Poecilimon, Polysarcus, und Saga (deutsch und lateinisch) die Seitenzahlen falsch angegeben. Die anderen Gattungen hab ich überprüft. Die sollten stimmen.
Ja, das habe ich auch schon festgestellt, und mich extrem geärgert über diesen "Bock" wie wir in der Schweiz zu sagen pflegen! Da muss am Schluss eine ältere Version rein gerutscht sein, aber eigentlich ist es auch egal, wie es dazu kam, jetzt ist es gedruckt und man kann sich nur darüber ärgern. Ist registriert und als Korrektur eingetragen ;)
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Ruspolia hat geschrieben: 29. Juli 2019 02:10 Phaneroptera falcata wurde auch in GB, Dänemark, Schweden, Finnland, Litauen, Estland und Lettland nachgewiesen. Der nördlichste Fundort liegt in Südfinnland. Mit Ausnahme von Finnland haben sich in allen genannten Ländern wohl feste Populationen ausgebildet. In Dänemark erfolgte 2018 der Erstnachweis für Jütland. (Die Besiedlung Dänemarks erfolgte von Osten aus. Der Erstnachweis für Dänemark war auf Bornholm. Dieses Phänomen wurde auch bei anderen Insektenarten beobachtet).
Bei Ruspolia nitidula liegt die nördliche Verbreitungsgrenze wohl noch in Nordfrankreich. In den Niederlanden gab es bisher nur 4 Einzelnachweise an verschiedenen Orten. In Belgien gibt es seit einigen Jahren immer wieder einzelne Nachweise an wechselnden Orten. Bisher gab es aber noch keinen sicheren Hinweis auf eine feste Population. Letztes Jahr wurden in Antwerpen 2 Männchen an der selben Stellen gefunden. In Deutschland liegt der nördlichste Fundort bei Frankfurt am Main. Aus dem Saarland ist mir, wie im Buch aufgeführt, noch kein Nachweis bekannt. Wenn du mir nähere Infos darüber zukommen lassen kannst, würde ich mich sehr freuen. Die Bindung von R. nitidula an Feuchtgebiete trifft zumindest in Deutschland nicht mehr zu.
Eumodicogryllus bordigalensis wurde letztes Jahr zum ersten Mal in Belgien gefunden. Aktuell breitet sich die Art dort aus. Die Population in den Niederlanden hat nur eine schwache Ausbreitungstendenz, obwohl sie schon seit einigen Jahren besteht.
Die Verbreitungskarten basieren auf den Daten, die im Rahmen der Roten Liste für Europa zusammengetragen wurden. Einige gröbere Dinge haben wir angepasst, aber da wird sich in den nächsten Jahren noch sehr viel tun. Ganz besonders bei den sich ausbreitenden Arten und auf dem Balkan, wo nun einige Orthopterologen sehr aktiv sind und noch sehr vieles auf wackligen Beinen steht. Gerade eben war ich in Bulgarien mit Dragan Chobanov unterwegs und wir haben festgestellt, dass seit der Erstellung der IUCN-Karten wieder viele neue Erkenntnisse hinzugekommen sind. Darum ist es umso wichtiger, dass die Beobachtungen in einer Plattform wie Observation.org eingetragen werden und allen zugänglich sind.
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Ruspolia hat geschrieben: 29. Juli 2019 02:10 Bei Oecanthus dulcisonans gibt es eine Gesangsvariante mit unterbrochenem Gesang. Im österreichischen Forum gibt es eine Gesangsaufnahme aus Ägypten von Christoph Bausch. Ich hab dazu einen kleinen Beitrag geschrieben.

https://www.forum-orthoptera.at/t1788f2 ... l#msg13213

Im Untersuchungsgebiet in Süditalien wurde diese Gesangsvariante bei 16% der untersuchten Population gefunden. Auf der CD von Christian Roesti und Bruno Keist ist diese Variante auch zu hören. Dort ist sie noch unter O.pellucens aufgeführt. Ich hab allerdings die beiden Autoren noch nicht darüber informiert.
Diese Art ist uns allen noch wenig vertraut. Aber seit sie auf dem Radar auftauchte, ist sie entlang der Küste z.B. in Griechenland fast überall anzutreffen. In Griechenland habe ich dieses Jahr jeweils bei hohen Temperaturen stets sehr lange anhaldente Gesangsabschnitte registriert, aber speziell darauf geachtet habe ich auch nicht. Kann es sein, dass die kürzere Gesangsform bei tieferen Temperaturen auftritt?
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Ruspolia hat geschrieben: 29. Juli 2019 02:10 Bei einigen Arten stimmen die Verbreitungskarten nicht ganz. In Portugal wurde Natula averni bisher nur im südlichen Teil des Landes nachgewiesen. Einige Arten die in Norwegen nur an der Küste vorkommen wurden auf den Karten mit einer größeren Verbreitung in Südnorwegen eingetragen.
Ja, da könnte man fast täglich Anpassungen vornehmen (siehe Kommentar oben).

Beste Grüsse
Florin
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Re: Neuer Kosmos Heuschreckenführer

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Hallo Ihr,

hat zwar mit diesem Thread nicht viel zu tun, aber nachdem dies hier gerade zur Diskussion steht:
Kann es sein, dass die kürzere Gesangsform bei tieferen Temperaturen auftritt?
Ich hatte das Tier ja auf Mallorca in "Gefangenschaft" genommen und dabei ist mir aufgefallen, das jeweils am Beginn der Gesangsaktivität die Verse kurz und durch Pausen unterbrochen sind und dann verdammt nach pellucens klingen. Dies tritt oft auch nach einer Störung auf, es wirkt, als müsse das Männchen erst auf Touren kommen!

Vielleicht hilft Euch das weiter?

LG

Werner
LG

Werner

Re: Neuer Kosmos Heuschreckenführer

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Hallo,
na dann fühle ich mich mal eingeladen, meine Rückmeldung zu notieren. Als Leser bin ich ziemlicher Heuschrecken-Novize.

1) Viele Bilder werden nicht im zugehörigen Beschreibungstext
referenziert. Als Nicht-experte kann man dann manchmal nur raten, was
abgebildet ist (Nymphe? besondere forma? typisches Exemplar an anderem
Ort? Weibchen? Männchen? etc.)
Es wäre schön, durchwegs alle Bilder auch zu referenzieren, damit man weiß, was man sich dazu denken darf.

2) Schreibfehler, die mir bisher aufgefallen sind:
polidoptera griseoaptera:
"Das Weibche(1C)n"

locusta migratoria phasis solitaria:
"Die Flügel sind fast Doppelt so lang wie die Hinterschenkel"

3) Was sind Titillatoren? (z.B. im Text von platycleis grisea, oder im Titeltext der phanopterinae)
Fehlt beim Körperbau.

4) Nachdem alte Auflagen "vom Bellmann" von vielen Heuschreckenfreunden offenbar gern wegen des Schlüssels verwendet werden, war ich tatsächlich enttäuscht, in der neuen Auflage keinen Schlüssel zu finden (die zwischenzeitlichen Auflagen kenne ich nicht). So ist das Buch zwar ein sehr schön anzusehendes und offenbar umfassendes Bilderbuch, hilft mir als Nicht-Experten aber leider wenig beim Bestimmen unterwegs. Denn man braucht gewisse Grundkenntnisse, um sich auf eine kleinere Anzahl Arten
festzulegen, und muss dann auch noch einiges an kleingedrucktem Text durch hin- und herblättern vergleichen (auf die Färbung darf man meistens wenig geben, dachte ich ja verstanden zu haben). Das ist mühsam und zeitraubend (während das Tier protestiert und freigelassen werden will), und überhaupt fühlt es sich für mich sehr unsicher an.

Ich habe noch Zugang zu dem Schlüssel von Fischer et al. ("Heuschrecken von DE und Nordtirol"), der allerdings teilweise unterschiedliche Systematik hat, und auch nicht bis auf Artniveau bestmmt, sowie zu Universalliteratur vom Springer Verlag (Müller, Bährmann: "Bestimmung Wirbelloser im Gelände"; Klausnitzer: "Exkursionsfauna von Deutschland, Wirbellose: Insekten"). Am logischsten käme mir als Nicht-Biologe eine Bestimmung im Sinne der Systematik Unterordnung-> Familie-> Unterfamilie->Gattung->Art vor. Gerade bei Fischer und Klausnitzer läuft das aber auch nicht so und es geht allgemein recht kunterbunt.

-> Warum scheint das keiner so durchzuziehen?

Die Absätze zu den Merkmalen von Unterfamilien, Familien oder auch mal Gattungen finde ich deshalb hilfreich und von sowas dürfte es gerne noch viel mehr haben.
-> Wo findet man z.B. notiert, was die Angehörigen der jeweiligen Gattung ausmachen soll?

Als Anfänger hätte ich in dem Sinne auch ein paar Angaben hilfreich
gefunden, die mir helfen, die Systematik in Einklang mit anderer/älterer
Literatur zu bringen. (Catantopinae versus Melanoplinae? Was macht all die Beißschrecken
aus (Decticinae oder was?)? "Knarrschrecken"? Roeseliana vs Metrioptera?)

5) Und schließlich etwas ganz Triviales, da ich leider keinen Heuschreckenkenner persönlich kenne:
Wenn ich Flügelfelder sehen will oder Hinterflügel ausbreiten will, wie halte ich die Heuschrecke dazu am besten?
Das wäre vielleicht noch was Nützliches zum Thema "Benutzung des Feldführers" fürs nächste Mal.

Zusammenfassung: Ein optisch wirklich sehr schönes Buch, mit supervielen Arten, die ich vermutlich niemals sehen werde ;) und in dem ich gerne blättere. Die Merkmalsbeschreibungen wirken wie aufs Wesentliche reduziert (was ich aber fachlich nicht beurteilen kann), allerdings sieht man das entsprechende Merkmal oft doch nur sehr schwer auf dem Bild (à la "die cerci sind im ersten drittel gezähnt"). Im Allgemeinen erfüllt es für mich persönlich leider noch nicht genug den Zweck eines "Führers" durch die Unübersichtlichkeit der Heuschrecken, es fühlt sich eher nach einer sehr langen Liste in der Hand an.
Anscheinend ist aber eben das der Zweck des Buchs - ich brauche deshalb wohl noch etwas anderes.

Re: Neuer Kosmos Heuschreckenführer

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Hallo stegro

Willkommen im Heuschrecken-Forum!

Vielen Dank für deine ausführliche und konstruktive Rückmeldung, die ich sehr gerne aufnehme. Im Folgenden möchte ich auf ein paar Punkte eingehen.
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stegro hat geschrieben: 13. August 2019 14:08 1) Viele Bilder werden nicht im zugehörigen Beschreibungstext
referenziert. Als Nicht-experte kann man dann manchmal nur raten, was
abgebildet ist (Nymphe? besondere forma? typisches Exemplar an anderem
Ort? Weibchen? Männchen? etc.)
Es wäre schön, durchwegs alle Bilder auch zu referenzieren, damit man weiß, was man sich dazu denken darf.
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Ja, das ist auch ein zentrales Anliegen von mir. Vor allem auch die Angabe Männchen/Weibchen sollte schneller ersichtlich sein. Leider erlauben die Layoutvorgaben des Verlags kaum Anpassungen.
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stegro hat geschrieben: 13. August 2019 14:08 3) Was sind Titillatoren? (z.B. im Text von platycleis grisea, oder im Titeltext der phanopterinae)
Fehlt beim Körperbau.
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Auf die Erwähnung von Merkmalen an den Titillatoren haben wir verzichtet, da diese in den allermeisten Fällen nur an präparierten Tieren untersucht werden können und daher im Feld wenig Relefanz haben. Beschreiben sind die Titillatoren auf S. 23 in der rechten Spalte.
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stegro hat geschrieben: 13. August 2019 14:08 4) Nachdem alte Auflagen "vom Bellmann" von vielen Heuschreckenfreunden offenbar gern wegen des Schlüssels verwendet werden, war ich tatsächlich enttäuscht, in der neuen Auflage keinen Schlüssel zu finden (die zwischenzeitlichen Auflagen kenne ich nicht). So ist das Buch zwar ein sehr schön anzusehendes und offenbar umfassendes Bilderbuch, hilft mir als Nicht-Experten aber leider wenig beim Bestimmen unterwegs. Denn man braucht gewisse Grundkenntnisse, um sich auf eine kleinere Anzahl Arten festzulegen, und muss dann auch noch einiges an kleingedrucktem Text durch hin- und herblättern vergleichen (auf die Färbung darf man meistens wenig geben, dachte ich ja verstanden zu haben). Das ist mühsam und zeitraubend (während das Tier protestiert und freigelassen werden will), und überhaupt fühlt es sich für mich
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Wenn bei dieser Anzahl Arten mit einem Bestimmungsschlüssel gearbeitet werden soll, braucht es auch bereits ziemliches Experten-Wissen, denn die Unterscheidungsmerkmale geht dann teilweise tief ins Detail. Das ist auch der Grund, weshalb besonders beim Einstieg solche Bestimmungsschlüssel zu vielen Fehlern führen. Es ist sicher eine gute Übung, um die Bestimmungsmerkmale vertieft kennen zu lernen, aber dafür muss das Tierchen mindestens eingefangen und mit einer Lupe betrachtet werden können. Aus unseren Erfahrungen bei den Bestimmungskursen schliesse ich, dass solche Schlüssel wenig belibet sind. Bisher hat mir lediglich eine Person gesagt, dass er den Bestimmungsschlüssel im letzten Bellmann (2006) genutzt habe.
Den Bestimmungsschlüssel nur für einen Teil der Arten zur Verfügung zu stellen, scheint mir nicht sinnvoll und für alle im Buch porträtierten Arten bringt der Schlüssel wenig. Wenn du z.B. in Kroatien den Schlüssel anwendest und du kommst einer bestimmten Art, kannst du nicht sicher sein, ob es tatsächlich diese ist, da nicht alle enthalten sind. Das führt m.E. lediglich zu einer Scheinbestimmung, wenn man sich in falscher Sicherheit wägt.
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stegro hat geschrieben: 13. August 2019 14:08 Ich habe noch Zugang zu dem Schlüssel von Fischer et al. ("Heuschrecken von DE und Nordtirol"), der allerdings teilweise unterschiedliche Systematik hat, und auch nicht bis auf Artniveau bestmmt, sowie zu Universalliteratur vom Springer Verlag (Müller, Bährmann: "Bestimmung Wirbelloser im Gelände"; Klausnitzer: "Exkursionsfauna von Deutschland, Wirbellose: Insekten"). Am logischsten käme mir als Nicht-Biologe eine Bestimmung im Sinne der Systematik Unterordnung-> Familie-> Unterfamilie->Gattung->Art vor. Gerade bei Fischer und Klausnitzer läuft das aber auch nicht so und es geht allgemein recht kunterbunt.

-> Warum scheint das keiner so durchzuziehen?

Die Absätze zu den Merkmalen von Unterfamilien, Familien oder auch mal Gattungen finde ich deshalb hilfreich und von sowas dürfte es gerne noch viel mehr haben.
-> Wo findet man z.B. notiert, was die Angehörigen der jeweiligen Gattung ausmachen soll?

Als Anfänger hätte ich in dem Sinne auch ein paar Angaben hilfreich
gefunden, die mir helfen, die Systematik in Einklang mit anderer/älterer
Literatur zu bringen. (Catantopinae versus Melanoplinae? Was macht all die Beißschrecken
aus (Decticinae oder was?)? "Knarrschrecken"? Roeseliana vs Metrioptera?)
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Der rein systematische Ansatz führt zu einem enorm langwierigen und "trockenen" Prozess, bei dem wie erwähnt unzählige Fehler unterlaufen können. Zudem ist die Systematik in einem permanenten Wandel begriffen und es ist davon auzugehen, dass in den nächsten Jahren einige Verwandtschaften neu eingeordnet werden müssen, was aber die morphologischen Merkmale und Abgrenzungen zwischen den verschiedenen Taxa durcheinander wirbeln wird.
Wir haben jeweils die Familien und Unterfamilien in einem kurzen Text beschrieben. Auch bei sehr individuenreichen Arten wie Isophya oder Poecilimon gibt es eine allgemeine Beschreibung der Gattung.
Die besten Erfahrungen für den Einstieg haben wir mit dem Multivariaten Bestimmungsschlüssel in der Orthoptera-App gemacht. Dort kann man die Anzahl Arten anhand willkürlich gewählter Merkmale einschränken. Damit meine ich, man muss nicht wie in einem traditionellen Bestimmungsschlüssel einer vordefinierten Folge von Merkmalen nachgehen, sondern kann das eingeben, was man eben sieht.
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stegro hat geschrieben: 13. August 2019 14:08 5) Und schließlich etwas ganz Triviales, da ich leider keinen Heuschreckenkenner persönlich kenne:
Wenn ich Flügelfelder sehen will oder Hinterflügel ausbreiten will, wie halte ich die Heuschrecke dazu am besten?
Das wäre vielleicht noch was Nützliches zum Thema "Benutzung des Feldführers" fürs nächste Mal.
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Stimmt, dazu hätte man auch noch ein Foto platzieren können. Dazu hält man das Tier wie auf dem Foto S. 66, allerdings mit dem Räcken gegen den Daumen. Dann kann man mit der anderen Hand mit dem Zeigefinger unter den Flügel greiffen und mit dem Zeigefinger und Daumen raus ziehen. Es braucht etwas Übung, aber insbesondere bei den etwas grösseren Arten der Ödlandschrecken geht das ganz gut.
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stegro hat geschrieben: 13. August 2019 14:08 Zusammenfassung: Ein optisch wirklich sehr schönes Buch, mit supervielen Arten, die ich vermutlich niemals sehen werde ;) und in dem ich gerne blättere. Die Merkmalsbeschreibungen wirken wie aufs Wesentliche reduziert (was ich aber fachlich nicht beurteilen kann), allerdings sieht man das entsprechende Merkmal oft doch nur sehr schwer auf dem Bild (à la "die cerci sind im ersten drittel gezähnt"). Im Allgemeinen erfüllt es für mich persönlich leider noch nicht genug den Zweck eines "Führers" durch die Unübersichtlichkeit der Heuschrecken, es fühlt sich eher nach einer sehr langen Liste in der Hand an.
Anscheinend ist aber eben das der Zweck des Buchs - ich brauche deshalb wohl noch etwas anderes.
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Bei der Auswahl der Fotos habe ich mich sehr darum bemüht, solche zu nehmen, auf denen man die wichtigesten Merkmal erkennen kann und nicht gerade z.B. vom Hinterschenkel verdeckt werden. Das Buch gehört halt zum Feldführer-Sortiment von Kosmos, wobei diese immer gleich aufgebaut sind und uns als Autoren auch teilweise stark einschränken.

Herzliche Grüsse
Florin
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